Die letzten Beete sind endlich angelegt!

 

Es ist geschafft! Das Quecke ziehen hat ein Ende! .. Nee, Scherz. Das Quecke ziehen hat für die nächsten bestimmt zwei, drei Jahre ständig Priorität. Aber was ich meine, ist, dass die restliche Anbaufläche endlich durchgelockert wurde und die groben Queckewurzeln rausgezogen sind!

Nachdem wir im Folientunnel die Anbaufläche mit dem Rotationspflug relativ schnell und rückenschonend von Unkraut befreit und den Boden gelockert kriegten, wollten wir ausprobieren, ob diese Methode nicht auch draußen auf der Fläche Zeit und Mühen sparen könnte. Also Pflug raus, drüber gefahren und ernüchternd festgestellt: Nein, es geht nicht schneller. Ja, es geht rückenschonender, aber es dauert leider genauso lange wie das händische Lockern und Sammeln.

 

Aber eines schönen Tages war die Fläche dann fertig. Nur links und rechts gab es noch diese Fuhre, in der der Pflug als letztes entlangefahren war. Die Fläche wurde mit dem Rechen glatt gezogen und die Rinnen gleich mit Erde aufgefüllt. So schön glatt und unkrautfrei wird das alles so schnell nicht wieder aussehen. Die Dauerbeete, für die wir uns entschieden haben, sehen ja wirklich sehr hübsch aus, vorallem wenn darauf dann tolle Sachen wachsen. Aber die Quecke wird vorerst immer wieder zum Vorschein kommen.

Übrigens hatten wir ursprünglich 10 Reihen Beete auf dieser gesamten Anbaufläche gerechnet. Wir fingen ja mit den ersten Beeten auf der linken Seite bei den Weinreben an und arbeiteten uns langsam nach rechts zu den Kirschbäumen vor. Da wir unerwarteter Weise bei den Reben 60cm mehr Platz lassen mussten, verschoben sich alle Beete also um fast eine gesamte Beetlänge nach rechts richtung Kirschbäume. Das bedeutet, dass das 10. Beet direkt unter die Kirschen gerutscht wäre. Dort befinden sich aber dicke Baumwurzeln im Boden, und dort wächst auch noch Gras, das nicht vom Grubber mit aufgerissen wurde. Also haben wir beschlossen, die 10. Reihe für dieses Jahr gänzlich zu streichen. Damit fällt uns natürlich pro Block jeweils das letzte Beet mit der entsprechenden Kultur weg. ABER wir konnten’s lösen: Alle diese Kulturen, die auf dieser letzten Reihe gestanden hätten, pflanzen wir einfach auf die Beete des Blockes „Gründüngung“. Es wird dieses Jahr also keinen Block mit Gründüngung, sondern nur eine Resterampe geben. Dort sind dann alle möglichen Stark- und Schwachzehrer verschiedenster botanischer Familien untergebracht. Da der Boden aber grundsätzlich ausgeruht ist und seit drei Jahren kein Gemüse mehr gesehen hat, können wir uns das im ersten Jahr erlauben. Aber nächstes Jahr muss dann die Fruchtfolge wieder stickt eingehalten werden, sonst geht das langfristig schief…

 

 

Und dann kam der Tag, an dem 22 FÖJtler bei uns zu Besuch waren und mithelfen wollten. 22! Was sollen wir denn so vielen jungen Leuten auf unserer kleinen Gärtnerei zu Arbeiten geben?, war unser erster Gedanke. Aber tatsächlich passt es, als besagter Tag näher kam, als hätten wir das wirklich so geplant. Im Tausch für eine Stunde Einführung in die Permakultur erhielten wir tatkräftige Unterstützung beim Kompost fahren. Wir hatten schon die Stäbe gesteckt und die Schnüre gespannt, die Malerpappe ausgerollt und die Schubkarren und Schaufeln bereit gestellt. 12 Leute kipten jetzt also Schubkarre für Schubkarre auf die Pappe, die 9. Reihe entstand. Der Klassiker unter den Permakulturprojekten: Beete anlegen auf Permakultur-Art. Kompost auf Karton auf Wiese. Es hätte nicht besser laufen können. Wir bekamen Unterstützung, und die jungen Leute bekamen Permakultur Theorie UND Praxis. 

Wir haben uns entschieden, diese 9. Reihe auf diese Weise anzulegen, weil nämlich die Rasenkante mitten durchs Beet verläuft. Dort mit der Grabegabel die Grassoden, Wildkräuter und vorallem die gut etablierte Quecke auszustechen, hätte wieder so viel mehr Zeit gekostet. Außerdem sind wir nach diversen Vorträgen von Charles Dowding und Richard Perkins, die diese Methode propagieren, weil sie u.a. eben auch Wurzelunkräuter wie Quecke unschädlich machen soll, so neugierig, dass wir es unbedingt ausprobieren wollten. Das war sowieso für die Zuccinibeete geplant, aber auf einmal tat sich hier eine weitere Möglichkeit auf. Und wir hatten auch plötzlich sogar die Manpower dazu.

Einen sonniger Tag, an dem Marcel und ich einmal pünktlich Feierabend machen konnten. Wir hatten ein riesiges Grinsen im Gesicht, weil wir mit dieser tollen Truppe so viel geschafft haben, dass wir in Sachen Beete Anlegen endlich wieder im Zeitplan liegen. Es ging sogar alles viel schneller als erwartet, denn wir dachten, dass sie nur die Hälfte schaffen würden. Außerdem half ein Grüppchen uns beim Insektenschutznetze und Silagefolie Zuschneiden. Das ging ebenfalls razi-fazi. Und dann haben welche noch Unkraut gezupgt und wieder andere Steine aus den Beeten und Wegen gesammelt und diese weißen Säcke befüllt. SUPER!

Wir sind sehr dankbar, dass wir so viel Hilfe bekamen und freuen uns riesig, dass wir den FÖJtlern auch etwas bieten konnten, das ihnen Spaß gemacht hat. Eine Win-Win-Situation, so soll es sein in der Permakultur =)